2016 erschien mein Fantasy-Roman "Das Feentuch" Wer wissen will, was im fernen Schottland geschieht, findet das Buch beim Klick auf das Bild bei Amazon für 12,99 €

Auch alle E-Book-Leser können  "Das Feentuch" herunterladen.:  

Selbstverständlich gibt es mit der "Blick-ins-Buch-Funktion" eine Leseprobe. Also auf ins magische Schottland!

Aufrecht gehn, den Himmel sehn

Neben meinen Büchern, die durchweg in der Unterhal-tungslektüre ihren Platz haben, ist ein biblisches Musical für Kinder ab sechs Jahre in Chor-und Theatergruppen erschienen. In diesem Buch befinden sich Lieder, Sprechtexte und Notenmaterial für eine 30-minütige Aufführung.  In sechs Szenenbildern und ebenso vielen Liedern begegnen die Kinder Sarah, deren Blick auf den Boden gewandt ist und die an dieser Last schwer trägt. Und sie erfahren, was geschieht als Jesus in Sarahs Leben tritt... Das Buch im lese- und musikerfreund-lichen Großformat ist bei Amazon erhältlich.

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Das letzte Hemd

Wir sitzen in lockerer Grillrunde und plaudern. Wortfetzen fliegen. Man redet irgendwie mit allen, mischt sich in die Gespräche ein, die auf der anderen Tischseite oder weiter entfernt stattfinden. So weit, so nett, so normal.

Plötzlich wechselt jemand das Thema und ich erwidere: „Das letzte Hemd hat keine Taschen!“ Ein Ausspruch meiner Großmutter – Gott hab sie selig – und wenn ich mich recht zurückerinnere, hatte ihr letztes Hemd wirklich keine. Doch jetzt sagt mein Nachbar zur Linken:

„Weißt du auch, warum, das letzte Hemd keine Taschen hat?“ Ich will erwidern: „Ja klar, weil man am Ende des Lebens aus dieser Welt nichts mitnehmen kann. Wofür braucht man da Taschen?“ Aber er beantwortet seine Frage schon selbst: „Weil man das letzte Hemd nicht selber anzieht, sondern die Hinterbliebenen es tun…!“

Was das bedeutet, muss ich nicht erklären, aber es ist realistisch. Trotzdem kann ich mit anderen Erfahrungen von der Besichtigung eines Krematoriums  aufwarten. Einige Menschen wollen Schmuckstücke beim Verstorbenen belassen, die entweder nach der Verbrennung in die Urne wandern oder mit einem Metalldetektor aus der Asche entnommen und für gemeinnützige Zwecke veräußert werden.

Aber mein Hirn philosophiert bereits in eine andere Richtung. Was würde ich in meine Hemdtaschen packen, wenn ich es selbst bestimmen könnte?
Eine Erinnerung? Alle Erinnerungen scheiden mit den Betroffenen aus dem Leben. Das liegt daran, dass alle anderen die Begebenheiten gänzlich anders erinnern. Es gibt Parallelen, aber keine Erinnerung dürfte der eines anderen bis aufs Haar gleichen.
Ein Foto meiner Lieben? Das hat so was von alt-ägyptischer Bestattungsform. Und ich denke nicht, dass ich die Gelegenheit bekommen werde, es mir anzuschauen.
Eines meiner Bücher oder die beste Geschichte, die ich geschrieben haben werde, wenn es ernst wird? Vermutlich auch nicht.  Wer soll das noch lesen? Ich sicher nicht.

Ich brauche also keine Taschen an meinem letzten Hemd. (Ich brauche auch im irdischen Leben nicht so viele Taschen wie die, die ich täglich nutze. Aber das ist eine andere Baustelle und ich bin – trotz aller Einsicht – kein Anhänger des Minimalismus.) Doch Emotionen, die würde ich gerne mitnehmen. Spüren, dass mich jemand liebt, auch wenn ich ihn zurücklassen muss. Freude über das, was mein Leben bunt gemacht hat. Meinetwegen auch den Ärger darüber, dass ich abtreten muss. Aber das alles passt in mein Herz und da es dann nicht mehr mit Pumpen beschäftigt sein wird, ist darin auch ausreichend Platz.

 

Diese und weitere Philosophien finden Sie unter "Neues aus dem Blätterwald"

Achtzehn - bitte die Dreiundzwanzig

Keine Angst, ich bin nicht plötzlich von der Wort- zur Zahlenfetischistin mutiert. Obwohl ich Telefonnummern ganz gut aus dem Gedächtnis reproduzieren kann.

Nein, ich war heute bei einer deutschen Oberbekleidungskette einkaufen. Und dort gibt es sie tatsächlich noch: Die geheimnisvollen Codes, die – wie es mir schien – früher viel öfter in Kaufhäusern zu hören waren. Und ich frage mich seither, was es mit den Zahlenspielen auf sich hat.

Heißt 23 vielleicht: „Kollege, komm mal kassieren. Ich muss zur Toilette!“, oder „Wo, zum Teufel, ist die neue Papierrolle für die Kasse?“

Vielleicht heißt 102 auch: „Achtung, nerviger Kunde von rechts!“ oder „Wann ist endlich Feierabend? Kann nicht mal jemand die Eingangstür abschließen?“ oder auch: „Ich bin erledigt und brauche eine Auszeit!“

Heute war ich kurz davor, die Kassiererin zu fragen. Sie rief ins Mikrofon: „58, bitte die 200!“Aber dann habe ich es doch nicht getan, obwohl sämtliche schwarz-weiß gekleideten Dienstleister zu relativ später Stunde sehr freundlich und gut gelaunt waren.

Auf dem Rückweg rätselten mein Herzallerliebster und ich, ob es bei der 58 wohl um das Alter des Verkäufers gegangen sein könnte, der durch den Ruf angelockt herbei strebte. Dann aber würde er in längstens zwölf Monaten mit einer neuen Zahl konfrontiert. Und was ist mit den Tagen, an denen man sich zehn Jahre älter fühlt, als man ist?

Ich merke, dass ich dieses Rätsel wohl nie lösen werde. Ich sollte bei einer namhaften deutschen Oberbekleidungskette um ein Beschäftigungsverhältnis ersuchen. Schwarz-weiße Kleidung hätte ich…

Der 3-D-Drucker

Was steht eigentlich in Ihrem Kinderzimmer, falls Sie zu den Menschen gehören, die nach althergebrachter Sitte verheiratet oder in Partnerschaft lebend, Kinder großziehen?


Bei meinen Kindern gab es haufenweise Lego, Playmobil und ähnliches Zeug, über das man stolperte, wenn man den Raum betrat, ohne auf den Boden zu sehen. (Das war immerhin besser, als aus Versehen draufzutreten und der Lieblingsfigur einen Arm zu brechen, der trotz des dazugehörigen Krankenwagens unheilbar blieb.) Die Gefahr, die von den Spielfiguren selbst ausging, war relativ gering, es sei denn, eines der Kinder
verschluckte im Eifer des Gefechts die passenden Kleinteile. Meist verschwanden diese aber auf anderem Weg.


Selbstverständlich war auch manches dabei, das den Stempel „Pädagogisch wertvoll“ verdiente. Oft war es aber nach Wochen noch in unbespieltem Zustand.
Verweilen wir einen Augenblick bei den Männchen mit den beweglichen Gliedern, die so schnell in verschiedene Rollen schlüpfen konnten, wie es die kindliche Fantasie zuließ. Da hausten in unserer Wohnung – meist in friedlicher Koexistenz – Ritter, Cowboys und Indianer, Astronauten oder Piraten im
personellen Umfang einer kleinen Armee. Heute, etwa zwanzig Jahre später, ist die Auswahl vermutlich noch viel größer. Ich bin da nicht so auf dem Laufenden, muss ich gestehen.

 

Irgendwann verdrängten bei den Heranwachsenden Computer & Co die Bewohner der Miniaturwelt und machten einer virtuellen Platz. Das Zimmer wurde dadurch nicht aufgeräumter, aber wenn
man im Teenager-Chaos auf eine CD-Hülle trat, gab es dafür wenigstens Ersatz.

Fragen Sie sich inzwischen, worauf ich hinaus will? Dann will ich Sie nicht länger auf die Folter spannen. Unlängst las ich in einer Computerzeitschrift von 3-D-Druckern.
Mit ihnen kann man so ziemlich alles herstellen, was man sich vorstellen kann. Auch Waffen. Im Netz, so schrieb man, kursierten bereits unzählige Bauanleitungen für Handfeuerwaffen, die sich mit diesen Spezialgeräten problemlos herstellen lassen. Das hat längst das BKA auf den Plan gerufen, damit im Ernstfall solche
Waffen an Bahnhöfen und auf Flugplätzen aufgestöbert werden können. Gut, dass man die Sache ernst nimmt, dachte ich mir.


Nachdenklich wurde ich aber bei der Erwähnung dänischer Software-Entwickler. In ihr Programm schleusten sie einen Fehler, der den Druck abbricht, wann immer es sich bei dem
Werkstück um eine Waffe handeln könnte. Auch das ist ein guter und wichtiger Ansatz. Obgleich es immer Cracks geben wird, die solcherlei Software schneller umgehen, als sich neue entwickeln lässt. Mich stimmte allein die Begründung nachdenklich. Damit soll nicht der Einsatz durch Menschen mit krimineller oder
terroristischer Energie ausgeschlossen werden. Nein, man will verhindern, dass Kinder in der Lage sind, sich mit diesen Geräten Waffen auszudrucken und sich oder andere damit zu verletzen.

 

Nun frage ich Sie: Haben sich die Kinderzimmer wirklich so sehr verändert?
Ok, ich hatte erwartete, dass die Spielzeughersteller sich immer wieder etwas Neues für den Nachwuchs einfallen lassen. Sollte es jedoch wirklich Kinderzimmer geben, in denen ein 3-D-Drucker sein Zuhause gefunden hat?

Das führte mich zu einer Recherche, deren Ergebnis wie folgt lautet: Ein 3-D-Drucker, der ein Werkstück von etwa 14x14 cm ausdrucken kann, kostet im Schnitt etwa 2.000 Euro. Es gab auch noch andere Varianten, aber die waren mit 1.700 Euro kaum weniger kostspielig.

 

Nun sehe ich vor meinem inneren Auge meine drei Sprösslinge vor einem sündhaft teuren Apparat sitzen, wie sie auf die Fertigstellung einer Beretta warten, vorzugsweise mit
Schalldämpfer, damit ich nicht vom Sofa falle, wenn es in Kürze knallt.


Bin ich froh, dass meine Kinder erwachsen sind und dass mein Tintenstrahldrucker nur zu scannen und zu drucken vermag…

Die Dummheit

Nein, wo denken Sie hin, ich mache nie Dummheiten. Ich nicht. Facebook hingegen lässt sich tagtäglich neue Dummheiten einfallen, die User und Liebhaber des sozialen Netzwerkens erfreuen.

Heute zum Beispiel:Ich verfüge über eine nicht unerhebliche Freundesliste auf dem genannten Portal. Natürlich interessiert mich, was der/die Einzelne im Verlauf des Tages so tut. Deshalb bin ich ja hier. Doch es interessiert mich eben nicht bis in allerkleinste Detail. Sonst wäre ich den ganzen Tag nur damit beschäftigt, die Posts dahingehend durchzuforsten, was für mich von gesteigertem Interesse sein könnte. Mein Tag hat leider nur 24-Stunden. Das dürfte jetzt zwar keine Überraschung sein, ist aber so.

Bisher hatte ich die Auswahl. Ich konnte anklicken, ob ich eure Fotos, Postings, Lebensereignisse, Gefällt-mir-Angaben usw. lesen wollte. Wenn nicht, setzte ich den einen oder anderen Haken und schon wurde das große Ganze ein wenig übersichtlicher. (Ganz ehrlich? Ich freu mich, dass ihr gerne Musik hört, muss aber nicht jeden Ohrwurm ins eigene Gehirn importieren.)

Heute stelle ich fest, dass mir diese Wahl von jetzt an nicht mehr möglich sein soll.

Und dann diese Auswahlfragen. Ein Bild ist für mich nicht von Interesse, doch ich kann nur sagen, ob ich es a): als Spam klassifiziere, ob es b): nicht zu Facebook passt oder ob ich es c): für ärgerlich oder d): uninteressant halte. Wirklich, Herr Zuckerberg. Dümmer geht's nimmer. Und während ich die Auswahl dieser Fragen kontrolliere, damit ich mein Problem hier erläutern kann, macht es schon klick und das wunderschöne Urlaubsbild meiner Freundin G. ist weg - unwiderruflich.

Wie dumm ist das denn? Und vor allem, wofür ist das gut? Was hat Facebook davon, dass es weiß, ob mir die einzelnen Beiträge zusagen? Und wer bin ich, dass ich einen von euch als Spammer einordnen muss, wenn ich seinem aktuellen Beitrag nicht folgen will?

Nö, Herr Zuckerberg. So macht man sich keine Facebookfreunde, so schafft man sich selbst ab!

 

Nachtrag: Facebook wehrt sich gegen meine Anfeindungen. Seit heute doppelt es meine Einträge, wenn ich in einer Gruppe neue Leute begrüße und die Namen getaggt werden. Das heißt, dort steht dann: "Herzlich willkommen Otto Normalverbraucher! Otto Normalverbraucher!" Sehr lustig. Sieht ein wenig so aus, als würde ich stottern...