Ich glaube, ich erwähnte schon an anderer Stelle, dass ich technisch nicht völlig unbegabt bin und logische Zusammenhänge recht schnell verstehe. Daraus ließe sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch schließen, dass mein Feinkost-Discounter alles andere als logisch ist.
Kein Wunder. Seit Jahren verläuft seine brüderliche Grenze mitten durch Deutschland. Sie trennt uns in die Konsumer von Nord und Süd. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Supermärkte sich zu diesem Zweck wirklich im Norden oder Süden unseres Landes befinden müssen. (Da fängt das Problem doch schon an. Oder liegt etwa Essen bereits im Süden Deutschlands. Falls ja, dann habe ich in Geographie entweder nicht aufgepasst oder gefehlt.)
Aber darum geht es gar nicht. Es geht um die simple Freischaltung einer Sim-Karte, die ich in eine Nano-Sim Karte umgetauscht habe. Damit will ich eine meiner technischen Errungenschaften betreiben. Als Autorin muss ich schließlich auf Linie, sozusagen online sein und jederzeit und überall recherchieren oder mit dem Finger über die Scheibe wischen können, wenn mich eine dringende Frage quält. Es handelt sich hier um einen Notfall, ein wichtiges Recherchemedium, ein unverzichtbares Ich-Bin-Wichtig-Requisit. Logisch?
Tja, weit gefehlt. Man kündigt mir an, ich müsse mich freischalten. (Ich hingegen muss mich erst einmal freischaufeln aus dem Info-Wust Gibt es einen Richter, der mich freisprechen wird, wenn sich die Angelegenheit weiter so entwickelt?)
Versuche ich es, streikt das Programm des Discounters.
Bitte ich den Techniker, das für mich zu übernehmen, kann ich mich auch darauf nicht verlassen.
Bitte ich um ein neues Passwort für meinen Zugang, sendet man dieses per SMS an die Handynummer einer Nano-Sim-Karte, die gar nicht in einem Handy steckt. Leider hab ich auch kein Passendes zur Verfügung, um die sagenumwobene und großzügig angekündigte SMS zu empfangen.
Sie hängt nun in der Warteschleife der neuen Sim-Karte und ich bin keinen Schritt weiter.
Ob die Gefahr besteht, dass sie darin verdirbt?
Vielleicht zu schimmeln beginnt?
Die weltweiten Datenleitungen verstopft?
Nord- und Südhälfte des Discounters zu Gegnern werden lässt? Einfach weil ich mich beschweren werde und vielleicht nicht den Zuständigkeitsbereich erwische, in dem ich lebe?
Man bittet mich mit einer automatischen Mail um Geduld.
Sorry, die hab ich gerade nicht parat, ebenso wenig wie die versprochene SMS, die ungelesen vergammelt.
Schade aber auch. Nix mit Recherche.
Die Verluste für mein nächstes Buch werden in astronomische Höhen schnellen.
Soll ich den Feinkost-Discounter verklagen? Was meinen Sie? Ist das logisch?