2016 erschien mein Fantasy-Roman "Das Feentuch" Wer wissen will, was im fernen Schottland geschieht, findet das Buch beim Klick auf das Bild bei Amazon für 12,99 €

Auch alle E-Book-Leser können  "Das Feentuch" herunterladen.:  

Selbstverständlich gibt es mit der "Blick-ins-Buch-Funktion" eine Leseprobe. Also auf ins magische Schottland!

Aufrecht gehn, den Himmel sehn

Neben meinen Büchern, die durchweg in der Unterhal-tungslektüre ihren Platz haben, ist ein biblisches Musical für Kinder ab sechs Jahre in Chor-und Theatergruppen erschienen. In diesem Buch befinden sich Lieder, Sprechtexte und Notenmaterial für eine 30-minütige Aufführung.  In sechs Szenenbildern und ebenso vielen Liedern begegnen die Kinder Sarah, deren Blick auf den Boden gewandt ist und die an dieser Last schwer trägt. Und sie erfahren, was geschieht als Jesus in Sarahs Leben tritt... Das Buch im lese- und musikerfreund-lichen Großformat ist bei Amazon erhältlich.

Z

Zigarettenbilder...

Neues aus dem Blätterwald – Die besten Geschichten schreibt das Leben

Ich weiß, ich wiederhole mich.  Oder hatte ich Ihnen noch nicht gesagt, dass das Leben die besten Geschichten schreibt? Falls nicht, lassen Sie es sich hiermit gesagt sein.

Mein Mann verdient nicht nur die Brötchen, meistens kauft er sie auch. So geschehen am gestrigen Samstagmorgen bei einem der modernsten Discounter Deutschlands (sagte zumindest kürzlich das Handelsblatt). Da er ein freundlicher Zeitgenosse ist, lässt er besonders eiligen Kunden schon mal den Vortritt. Diesmal handelt es sich um eine Dame, die nur ein Rankgitter erwerben will. Als er sie vorlässt, meint sie vorsorglich entschuldigend: „Ich brauche aber auch noch Zigaretten!“

Er bemerkt, das sei kein Problem, nichtsahnend, dass es sich doch zu einem solchen entwickeln könnte. Die gewünschte Zigarettenmarke ist an der Kasse nicht vorrätig. Der Kassierer verlässt seinen Platz und besorgt das Produkt. Er hält der guten Frau die sechs geforderten Päckchen entgegen. Sie schaut kurz darauf und erwidert: „Nein, die will ich nicht. Darauf steht Rauchen schädigt Zähne und Zahnfleisch!“

Mein Göttergatte denkt, er hört nicht richtig und fragt: „Sammeln Sie die Bilder und haben diese schon doppelt?“ Die Antwort haut ihn um.

„Nein. Ich hab schlechte Zähne und will diese Bilder nicht sehen, weil sie mich daran erinnern…“

Gut, dann eben doch die mit dem Herzanfall oder der bedrohten Potenz. Das versteht doch wohl jeder, oder? Und für alle, die ein passendes Sammelalbum suchen: https://tinyurl.com/jpc6uvc

Zeugen meiner Kindheit

Zeugen (m)einer Kindheit

Was zeugt von der Zeit, als Sie noch Kinder waren? Ihre alte Puppe im selbstgestrickten Outfit der 70er oder ein geliebter Teddybär, dessen Fell längst zerzaust und abgegriffen ist, der aber noch immer auf Ihrem Regal steht? Eine Kiste voller Matchbox-Autos, weit hinten im Keller verstaut? Wahrscheinlich kann man längst nicht mehr bei allen erkennen, welche Farbe der Lack einst hatte. Die Legokiste, bei der schon halbrunde Bausteine und feststehende Fenster-und Türelemente eine echte Errungenschaft waren? Oder eine Märklin-Eisenbahn, die Gleise mindestens in Form einer Acht, bestenfalls mit Schranken, Signalen und Weichen. Vielleicht auch eine Autorennbahn – die Fahrzeuge längst fahruntüchtig, weil sie so oft an der Stelle mit dem Looping von der Fahrbahn abgekommen sind? Oder das Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel, bei dem mindestens zwei der früher hölzernen Puppen und die Würfel fehlen oder das Monopoly-Brett, mit einer so geringen Anzahl an verbliebenen Häusern und Hotels, dass es sich nicht lohnt, den Kauf einer Straße zu überdenken? Vielleicht sind es ganz andere Dinge, die vor Ihrem geistigen Auge auferstehen und die manchmal nur noch in der Erinnerung und nicht in der Realität existent sind. 

Eines davon begegnete mir heute: Mein Autonummern-Heft; ein altes, kariertes Schulheft, in dem ich stundenlang Autonummern notierte. Eine Freizeitbeschäftigung, die Kinder von heute vermutlich kaum nachvollziehen können. Und dass nicht nur, weil heute viel zu viele Fahrzeuge über eine Straßenkreuzung kommen, als es zu meiner Zeit der Fall war. Heute käme man mit der Notiz kaum hinterher. Meine Schwester saß neben mir und notierte ihre Nummern selbstverständlich im eigenen Heft. Doppelt hält eben besser!

Wenn ich bedenke, was uns damals dazu trieb, Autonummern aufzuschreiben und sie – zumindest eine Zeit lang – für die Nachwelt festzuhalten, kann ich mir das nicht mehr genau erklären. Wir stellten uns wohl vor, dass wir bei Nachfragen durch die Polizei genau Auskunft geben könnten, welche Fahrzeuge die Kreuzung im Verlauf einer Stunde passiert hatten. Sollte also unsere Beobachtung von Nöten sein – wir wären vorbereitet gewesen. 

Beim zuvor erwähnten Monopoly-Spiel war unsere Buchführung ebenfalls bemerkenswert. An verregneten Ferientagen notierten wir stundenlang unsere Ausgaben und Einnahmen, ebenfalls, welche Straßen und Bahnhöfe sich in unserem Besitz befanden. Keine von uns ist später Buchhalterin geworden. 

An welches Spielzeug aus Kindertagen erinnern Sie sich?

Die Zen-Harke

Ich sitze in einem Strandcafé und genieße den Nachmittag bei einem Grand Creme. Der Wind weht mir um die Nase, die Stühle sind außerordentlich bequem und die Aussicht kann sich mit Fug und Recht Aussicht nennen. Ab und zu blinzelt die Sonne hervor, sie hat sich für den Nachmittag eine kleine Auszeit genommen, aber das ist ok. Sie gönnt es mir, warum sollte ich es ihr nicht gönnen?

Es ist Ebbe. Die große Badewanne ist leer. Mein Blick schweift über den breiten Strand und bleibt an einer Frau hängen. Nicht, weil sie außergewöhnlich  aussieht; das kann ich ohne Brille bei der Entfernung gar nicht beurteilen, sondern wegen der Tätigkeit, die sie ausübt.

Sie schwimmt nicht und badet, wegen der bereits erwähnten Abwesenheit derselben, auch nicht in der Sonne.

Sie wandert mit einer Harke hin und her durch den Sand, der eher die Konsistenz von feinem Kies aufweist.

Ich beobachte sie eine ganze Weile und verstehe doch nicht, was sie dort tut. Algen, die man zusammenharken müsste, gibt es hier weit und breit nicht.

Sie nimmt sich einen großen Stein und positioniert ihn oben auf ihrer Harke. Es erhöht ihr Gewicht, damit die Rillen tiefer werden, die sie Kurve um Kurve weiterschiebt und langsam dämmert es mir: Das ist eine Zen-Harke. Ich dachte, die Dinger gäb es nur im Miniaturformat, um auf kleinen Holzbrettern Muster in den Sand zu machen. Ich sage Ihnen: Es gibt sie auch in groß! Man kann sie sogar im Internet kaufen.

Kreise, Richtungswechsel, Bahnen, Zacken, Ecken und Kanten. Der Strand verändert sich. Inzwischen sind auch die Leute am Nachbartisch aufmerksam geworden und tuscheln leise, während ihre Finger in Strandrichtung weisen. 

Jetzt lässt sie die Harke fallen. Genug meditiert? 

Zum Glück liegen die Zinken nicht oben, sonst gäb es vielleicht noch einen Unfall. Jetzt kommt der große Moment. Sie umrundet ihr Werk von allen Seiten mit dem Fotoapparat. Dann ... schnappt sie sich die Harke und verschwindet!

Ich zahle und gehe zum Strand. Meine Neugier lässt sich nicht lange bitten. Die Nachbargäste aus dem Cafe gesellen sich dazu und betrachten kopfschüttelnd die Spuren. Im Zentrum ein dicker Stein, darum ziehen sich die Bahnen, umrunden ihn, fahren an seinen Seiten entlang, verändern die Richtung, bilden Wellen, Ströme und Muster. 

Ok, das hat was Meditatives, aber das hält nicht lange an. Als ich zwei große Fragezeichen auf den Gesichtern des Pärchens entdecke, muss ich schmunzeln. Die Größe des Bildes beeindruckt, doch ich würde bei Bedarf eine winzige Zen-Harke auf einem sandigen Holzbrett neben mir auf dem Schreibtisch wählen. Ohne Zuschauer. Sonst ähnelt es einer Diskussion in einem Kloster mit Schweigeexerzitien...

Zazickig

Montagabend - Zeit für Neuigkeiten aus meinem Alltag.

Wieder einmal war mein Kühlschrank von einem Virus befallen. Ein Trojaner scheinbar, der sich vermutlich als Käseschachtel tarnte, um sich im Schutz der Dunkelheit klammheimlich über meinen nicht unerheblichen Lebensmittelvorrat herzumachen. Erfolgreich, wie ich leider sagen muss. Mich ärgert, dass ich ihn selber eingeschleppt habe, diesen lästigen Krankheitserreger. Sonst wusste jedenfalls keiner, wer für das Vakuum gesorgt haben könnte.

Und nun? Gähnende Leere und schlechte Laune - beim Verursacher ebenso, wie bei der familiären Lebensmittellogistikerin. Bei Letzterer, weil ein Supermarktbesuch fällig wurde. Noch am Donnerstag hörte ich zwei Frauen über ein ähnliches Phänomen reden – ich hab es nur nicht sofort begriffen.

Eine der beiden erwähnte, dass sie etwas Wichtiges vergessen habe. Schließlich sei ja Feiertag usw. also müsse sie dringend Zaziki besorgen, sonst würde ihr Mann wieder zickig. Und was soll ich sagen: Ich erkannte ihr Problem. Und obwohl es nicht zwangsläufig mit dem weißen Knoblauch-Joghurt-Gemisch in Zusammenhang steht, nenne ich es jetzt einmal „Zazickig!“

Wer hungrig ist und beim Öffnen der Kühlschranktür nichts Appetitanregendes vorfindet, sieht sich schnell diesem Gemütszustand ausgesetzt. Das geht mir so, aber vermutlich auch Hunderten von Zeitgenossen. Dabei können wir eigentlich froh sein, wenn überhaupt etwas im Vorrat ist. Vergessen Sie mal den erhobenen Zeigefinger, der sich da hervorschleicht. Sehen Sie einfach den Tatsachen ins Auge: Nicht jeder nennt einen Kühlschrank sein Eigen und falls doch, muss er nicht zwangsläufig gut gefüllt sein. Und das macht eben zickig. Wenn es dann zufällig der Hunger auf Zaziki sein sollte, ist die Schlussfolgerung nicht weit…

Wie der Zufall es will

Ich dachte zunächst, es könnte schwierig werden mit dem letzten Posten des Alphabets. Nun stellt sich heraus, ich bin schneller am Ende und somit beim "Z" angelangt, als ich dachte.

Dabei spielte mir der Zufall in die Hände, aber das ist im wahren Leben ja keine Seltenheit. Diesmal erschien er (der Zufall) in Form eines Zebras. (Schon wieder ein Z) Ein Zebra, das aus einem (Sie ahnen es schon!) Zoo geflohen ist. (Zur Korrektur: Heute weiß ich, es war ein Zirkuszebra)

In Bitburg war das. Diese Nachricht las mein Sohn mir am Mittag von seinem Handy-Display vor. Es handelte sich dabei nicht um das erste Zebra auf der Flucht. Beim letzten Mal war es eine Artgenossin, die verständlicherweise vor einem aufdringlichen Hengst floh, doch das war ein anderer Zoo und die Zebrastute wurde von ihren Wärtern schnell gefasst, nachdem sie für eine Weile den Straßenverkehr aufgehalten hatte.

Anders verhielt es sich beim Zebra heute. Das hatte offensichtlich die Verkehrsregeln voll drauf oder handelte ganz instinktiv, als es sich auf die gestreifte Sperrfläche einer Straße stellte. Ok, ein Zebrastreifen wäre als Parkplatz jetzt authentischer gewesen, aber vielleicht gab es weit und breit keinen. Jedenfalls fiel das Zebra, ob seiner perfekten Tarnung, eine ganze Weile gar nicht auf, wie es da so stand. Das behauptete jedenfalls der Verfasser der Nachricht.

Auch des Zebras Reaktion auf die - durchaus in den Duktus passenden - Streifenpolizisten soll sehr freundlich gewesen sein, war dort zu lesen. Streifen unter sich, sichtbar oder unsichtbar, denke ich, tun einander nichts Böses. Sei's drum, das Zebra wurde wieder eingefangen, dingfest gemacht, sichergestellt oder wie immer man es nennt, wenn die Polizei eines flüchtigen Zebras habhaft wird. Jetzt steht es sicher wieder im Stall und sinnt über ein besseres Versteck für die nächste Flucht nach.

Das stelle ich mir jedenfalls gerade so vor. Wie einst Steve McQueen in diesem Film als Kriegsgefangener. Der hat es auch immer wieder versucht und dabei so harmlos ausgesehen, wie ein Zebra, wenn er erwischt wurde.

Schnitzelalarm - Rettet das Zigeunerschnitzel

Nachdem sich der Zentralratsvorsitzende der Sinti und Roma in ähnlicher Form geäußert hat, wage auch ich, meine Bedenken des gestrigen Tages auf die Reise zu schicken:

Schnitzelalarm

Nun steht es auf der Abschussliste: Das Zigeunerschnitzel, bzw. seine gleichnamige Sauce, ohne die es keine Existenzberechtigung mehr hätte.

Vor Jahren stahl man uns bereits den Negerkuss. Schon damals habe ich den Sinn nicht wirklich verstanden. Küsse - vor allem so süße - sind doch was Gutes. Ich finde, als Schaumkuss macht das Ding längst nicht mehr so viel her.

Auch in den Bäckereien, in Imbissbuden und bei der Metzgerinnung müsste man in Zukunft das Warenangebot genau prüfen. Können denn Frankfurter und Wiener Würstchen, Hamburger oder Berliner weiter gefahrlos verkauft werden? Eine Kampagne zu deren Abschaffung scheint in den Bereich des Möglichen zu rücken.

Und nun das Schnitzel, oder genauer gesagt, die Zigeunersauce. Ich verbinde damit eine wohlschmeckende Sauce, in der sich Paprika und Tomaten mit Zwiebeln zu einer nahrhaften Symbiose verbinden. Ihren Namen hat sie seit mehr als 100 Jahren. Und auch hier überwiegt eindeutig der positive Aspekt, denn beim Grillen ist sie nahezu unverzichtbar. Übrigens würde ihre Abschaffung unter Umständen auch bald die Jäger auf den Plan rufen, deren Hobby und Berufung ebenfalls einem Schnitzel, respektive einer Sauce den Namen gab.

Düstere Aussichten bietet das Verbot sogar im Hinblick auf das deutsche Liedgut. Wer dürfte in Zukunft noch unbeeindruckt vom lustigen Zigeunerleben singen? Von Straußens Operette ganz zu schweigen.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich bin gegen Diskriminierung und stehe für diese Haltung ein, wo immer ich ihr begegne. Ich bin für gerechte Sprache in allen Bereichen. Doch wenn sie so weit geht, das aus Mitgliedern, Mitgliederinnen werden, läuft es mir kalt den Rücken herunter.

In diesem Sinne: Rettet das Zigeunerschnitzel!