2016 erschien mein Fantasy-Roman "Das Feentuch" Wer wissen will, was im fernen Schottland geschieht, findet das Buch beim Klick auf das Bild bei Amazon für 12,99 €

Auch alle E-Book-Leser können  "Das Feentuch" herunterladen.:  

Selbstverständlich gibt es mit der "Blick-ins-Buch-Funktion" eine Leseprobe. Also auf ins magische Schottland!

Aufrecht gehn, den Himmel sehn

Neben meinen Büchern, die durchweg in der Unterhal-tungslektüre ihren Platz haben, ist ein biblisches Musical für Kinder ab sechs Jahre in Chor-und Theatergruppen erschienen. In diesem Buch befinden sich Lieder, Sprechtexte und Notenmaterial für eine 30-minütige Aufführung.  In sechs Szenenbildern und ebenso vielen Liedern begegnen die Kinder Sarah, deren Blick auf den Boden gewandt ist und die an dieser Last schwer trägt. Und sie erfahren, was geschieht als Jesus in Sarahs Leben tritt... Das Buch im lese- und musikerfreund-lichen Großformat ist bei Amazon erhältlich.

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Neues aus dem Blätterwald - In Eile

 

Ich bin im Discounter meines Vertrauens unterwegs, weil der Kühlschrank wieder einmal leer ist. Schon nah am Eingang, an der Obsttheke, treffe ich vier Jungs, die aussehen, wie die Orgelpfeifen. Sie diskutieren anhand eines Haufen Münzgeldes, wie es sich möglichst gewinnbringend umsetzen lässt, sodass alle etwas davon haben. Der Blick des Größten fällt auf das Preisschild der Wassermelonen und er verkündet: „Lasst uns ne Melone kaufen. Die kostet 77.

Siebenundsiebzig was, das bringt er nicht zur Sprache. Bauklötze, Backsteine, oder vielleicht doch Cent? Ich kreuze ihre Bahn und mische mich kurz ein:

„Die solltet ihr besser abwiegen. Siebenundsiebzig Cent ist der Kilopreis.“

„Boah Mann, ist die schwer“, wuchtet der Große das Obst aus dem Karton. Das Auswiegen schenkt er sich. Scheint ungeeignet für eine Bowle mit ganzen Früchten zu sein. Oder er kann die Handvoll Kleingeld in ihrem Besitz gut abschätzen.

Ich erledige weiter meine Einkäufe. Von allen Standorten im Laden hört man die Diskussionen des Vierergespanns über den Erwerb diverser Artikel laut und deutlich. Am Ende – ich habe etwa fünfundzwanzig Minuten für meinen Parcours durch den Supermarkt benötigt – treffe ich sie an der Kasse wieder. Sie stehen an dritter Position und halten ein paar Schokoriegel in den Händen.

„Können Sie mal eine zweite Kasse aufmachen?“, fragt der Große lautstark. Ich kann mich vor Lachen nicht mehr halten. Erst trödeln sie stundenlang durch die Gänge und jetzt pressiert’s? Die Kassiererin, die sicher auch akustischen Anteil am Für und Wider der Produkte hatte,  grinst und reagiert gar nicht auf die Frage.

Die Vier belassen es dabei, keine Antwort zu erhalten und während ich packe, verschwinden sie mit ihren Schokoriegeln. Jedenfalls fast. Als ich rauskomme, stehen sie vor der Tür und verzehren ihre Einkäufe. So eilig war es wohl doch nicht…

 

 

Und wenn Sie mal nicht in Eile sind, besuchen Sie mich unter www.anjaollmert.jimdo.com

 

 

Über das Eigenleben von Maschinen

Kennen Sie das auch? Kaffeemaschinen, Bügeleisen oder Öfen, die sich von selbst einschalten? Schließlich weiß ich immer GENAU, dass ich sie ausgeschaltet habe. Und dann sind sie plötzlich doch wieder an. Das kann nur mit dem Teufel zugehen, oder? Gut, dass ich die Angewohnheit habe, den Zustand dieser Spezies vorsichtshalber doch noch zu überprüfen, wenn ich das Haus verlasse. Gerne auch mehrfach…

Doch in der letzten Woche lernte ich einen neuen Trick kennen, mit dem die Technik mich zu veralbern versuchte. Ich stieg in meinen Wagen und parkte meine Handtasche auf dem Beifahrersitz. Dann schnallte ich mich an – das tue ich wirklich immer – und wollte losfahren. Doch das nervtötende Signal meines Autos hielt mich davon ab, durchzustarten.

Ich kontrollierte vorsichtshalber den Gurt, wohlwissend, dass ich mich eben erst angeschnallt hatte. Aber das war ja in der Regel mit dem abgeschalteten Bügeleisen auch der Fall. Und siehe da: das Gurtschloss war eingerastet, wie es sich gehört. Der Alarm hingegen ertönte weiter. Nicht weniger nervtötend als zuvor.

Ich schaute mich um, ob wohl die versteckte Kamera im Spiel war, doch ich war nach wie vor allein auf weiter Flur. Saß ich etwa mit einem Unsichtbaren im Auto?

Ich will Ihnen sagen, was das Problem war: Die Handtasche auf dem Beifahrersitz war demselben wohl zu schwer. Ich hob sie hoch und das Signal verstummte. Ok, ich gebe zu, manche Damenhandtasche gleicht einem Koffer, doch meine ist zwar nicht klein, aber doch noch immer nicht mehr als eine HANDTASCHE… Liebe Autobauer, das müsstet ihr doch wissen, dass Frauen in  0.0075m³ eine ganze Menge Zeugs hineinstopfen können und das Behältnis gerne in Reichweite transportieren!

 

Und was sonst noch so drinsteckt – zum Beispiel in meinem Kopf - lesen Sie unter Neues aus dem Blätterwald

Mein Unwort der Woche: Entfreunden!

Entfreunden - ein Wort, das blöder nicht sein kann und das doch seinen Platz im Duden erhalten wird. Es ist nicht unüblich, jemandem im Streit die Freundschaft aufzukündigen. Wiki-How erklärt das Ganze auf recht amüsante Art: […Du gibst den Namen deines ZUKÜNFTIGEN EXFREUNDES in das Suchfeld deines FB-Profils ein…] 

Der zukünftige Exfreund – eine interessante Kategorie, in die ich vermutlich schon bei manchem Social-Networker geriet. Das lässt sich erkennen, wenn die Liste der Likes in meinem Autorenbereich unter unerklärlichem Schwund leidet. Dann weiß ich, mein letztes Posting ist irgendwem gehörig auf die Nerven gegangen und es hat demjenigen nicht ausgereicht, den Abonnement-Status zu ändern. Ich gebe zu, dass auch ich vor der Versuchung, einen Haken zu setzen, nicht gefeit bin. 

Was aber bedeutet es, wenn Menschen, die du aus dem virtuellen Leben kennst, dich unkommentiert löschen? Es ist ein wenig so, als würdest du ausradiert werden. Als wärest du in Zukunft nicht mehr existent, wenigstens nicht im Netz. Bei Twitter & Co heißt das übrigens „Der Person XY nicht mehr folgen“. 

Jemandem Auge in Auge zu gestehen, dass man seine Meinung nicht teilt, seinen Standpunkt nicht akzeptieren kann, wäre fair, ist aber nicht die Regel. Im realen Leben kommen wir um eine Konfrontation nicht herum, doch an solchen Ereignissen könnten beide Seiten wachsen. Und der Rückweg bleibt offen – eine Entschuldigung oder ein Einlenken sind theoretisch noch möglich. 

Wer aber würde den „weggeixten“ Exfreund wieder aufnehmen, wenn er eines schönen Tages eine neue Freundschaftsanfrage schickte? Auch davor warnt Wiki-How: […Beachte das potenzielle Risiko...] Der gesperrte Benutzer kann anhand seiner Freundesliste erkennen, dass du darin fehlst…

Das Leben wird durch soziales Netzwerk nicht wirklich sozialer, will mir scheinen!

Was zwei Einbrecher mit Karl Lagerfeld zu tun haben könnten...

Zwei Einbrecher haben sich selbst eine Falle gestellt. Dumm gelaufen, könnte man sagen. Man könnte auch sagen, sie sind ganz schön fotogen – und ziemlich gut zu erkennen. So gut jedenfalls, dass das aktuelle Fahndungsfoto fast als Doppelportrait durchgeht.


Der Bestohlene hingegen war ziemlich schlau. Wer dessen Notebook unberechtigterweise öffnet, wurde von der eingebauten Kamera abgelichtet. Wie schon erwähnt, sehr deutlich. Im Anschluss sendete ein Programm dieses Foto an das Handy des rechtmäßigen Besitzers. Nun sucht die Polizei nach ihnen. Und wird sie hoffentlich auch kriegen. Zumindest können die zwei nicht behaupten, dass sie mit der Sache nichts zu tun haben.


Was aber hat das nun mit Karl Lagerfeld zu tun, fragen Sie sich? Genau genommen gar nichts, aber ich las heute ein Zitat des bald 80-jährigen Modeschöpfers, das da lautete: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Eine interessante und durchaus überlegenswerte These, die mich auf den Gedanken brachte, ob der oben erwähnte Einbruch wohl in Jogginghosen erfolgt sein könnte.

 

Das mag daran liegen, dass mir Menschen in fallschirmseidenen oder baumwollenen Jogginganzügen überall da suspekt sind, wo ihr Tun nicht mit Sporttreiben in Zusammenhang steht. Beim Einkauf zum Beispiel. Dass ihnen deshalb gleich die Kontrolle über
ihr Leben entglitten sein soll, diese Aussage halte ich jedoch bei näherer Betrachtung für gewagt. Vielleicht die Kontrolle über ihren guten Geschmack, das könnte aus Sicht eines Modeschöpfers tatsächlich der Fall sein, aber gleich über das ganze Leben? Da kam mir plötzlich das Bild eines cineastischen Einbrechers in bequemer, dunkler Baumwollkleidung in den Sinn, der das Objekt
seiner Begierde stiehlt und im Schutz der Nacht unerkannt beiseiteschafft. Und schon war der verbindende Gedanke da.

Die Eselsbrücke

Manches kann ich mir einfach nicht merken. So unlängst den Namen einer Blume, die ich in meinen Garten gepflanzt habe. Dabei ist der ganz einfach. Mombretie heißt das Ding.
Wusste ich ja eigentlich. Nur eben dann nicht, wenn mein Mann mich danach fragte. Dann hatte ich es immer gerade vergessen.


Und wenn ich eine Freundin fragen wollte, fiel es mir im selben Augenblick wie Schuppen aus den Haaren, Verzeihung, von den Augen natürlich.

 

Ich machte mir bereits ernsthafte Gedanken über den Zustand meiner grauen Zellen. Dann verwarf ich die Bedenken wieder. Ein Kopf in dem derzeit so viele Plots durcheinander wirbeln, der darf auch mal was vergessen, sagte ich mir. Und griff in Sachen Botanik auf die altbekannte Technik der Eselsbrücke zurück. Ich solle an Queen Mom, Gott hab sie selig, und daran denken, dass diese Höchstselbst gerne Brezel verspeist haben soll. Damit war der Weg zum Wiedererkennen- und Benennen der Blume geebnet. Dankeschön, Gudrun!


Ich schaute kurz nach, warum die Eselsbrücke so heißt, wie sie heißt. Kann ja sein, dass Sie sich auch dafür interessieren. Sie bezeichnet etymologisch eine Gedächtnisstütze. Esel mögen scheinbar, anders als Pferde, nicht über das Wasser gehen. (Vermutlich wissen sie nicht, wo die Steine liegen!) Sie fürchten sich vor der Reflektion der Oberfläche, sagt man. Daher war der Eselsführer besonders schlau, der ihnen zuliebe eine kleine Brücke baute, über die sie gehen konnten. Zwar dauerte das manchmal länger, bewies aber am Ende Köpfchen, weil der störrische Esel das feuchte Hindernis überwunden hatte.


So weit, so gut. Über den Umweg ans Ziel also. Passt, oder? Nur
was mach ich mit meinem Einkauf, wenn ich tagelang immer erst zuhause merke, dass ich das Salz vergessen habe? Soll ich lieber ans weite Meer denken oder an Wandern in Bad Reichenhall? An Chemie oder zu hohen Blutdruck? An vereiste Straßen im tiefsten Winter oder an…?

Vielleicht schreib ich es mir doch lieber auf!

Der leidige Einkauf

Gehen Sie eigentlich gerne einkaufen?
Also, ich meine jetzt nicht Schuhe shoppen oder vielleicht das neue Outfit für die kommende Herbst/Winter-Saison. Ich meine den Einkauf, der dafür sorgt, dass Ihr Kühlschrank nicht aufgrund von Langeweile oder unnützem Herumstehen mit gähnender Leere antwortet, wenn Sie die Tür öffnen.

Sie nicken? Ich war mir sicher, dass Sie das kennen. Und nun die Gewissenfrage: Gehen Sie gerne einkaufen? Gehören Sie zu den Zeitgenossen, die Preise bis ins Detail aus dem Kopf hersagen können, wenn Sie im Supermarkt Ihres Vertrauens unterwegs sind? Oder sind Sie eine/r von denen, die an der Kasse stehen und lamentieren, dass die Lebenshaltungskosten unablässig in die Höhe schnellen, getreu dem olympischen Motto. (Ich meine nicht „Dabeisein ist alles“ sondern „Immer höher, immer weiter“?)  Wenn letzteres der Fall ist, wie wär es dann mal mit einer Doping-Strategie für das eigene Portemonnaie? Doping ist doch gerade wieder in aller Munde. Und von der Hand in den Mund leben, will keiner. Deshalb nervt uns nichts so sehr wie der leere Kühlschrank.

Die schlimmste Fraktion, zu der ich gelegentlich auch gehöre, ist diese: Sie haben Hunger. Sie gehen einkaufen. Da vorne, die appetitlich grünen Äpfel. Mmmh, lecker. Ab in den Korb damit. Zehn Schritte weiter die nächste Versuchung: Schokolade, Pralinen, Kuchen, Currywurst und, und, und. Vielleicht endet dieser Ausflug bei den Chipstüten? Oder bei der Kühltheke mit den neuen Eissorten. Das hängt ganz davon ab, was Sie gerne mögen. Doch das böse Ende kommt garantiert, wenn Sie an der Kasse stehen, der Wagen voll und die Geldbörse anschließend leer ist.

Kommen wir auf meinen Dopingvorschlag zurück. Haben Sie vielleicht eine Idee, für dieses Problem? Ich habe hin und her überlegt und habe nur einen praktikablen Lösungsansatz. Niemals hungrig zum Einkauf gehen. Das hilft.