2016 erschien mein Fantasy-Roman "Das Feentuch" Wer wissen will, was im fernen Schottland geschieht, findet das Buch beim Klick auf das Bild bei Amazon für 12,99 €

Auch alle E-Book-Leser können  "Das Feentuch" herunterladen.:  

Selbstverständlich gibt es mit der "Blick-ins-Buch-Funktion" eine Leseprobe. Also auf ins magische Schottland!

Aufrecht gehn, den Himmel sehn

Neben meinen Büchern, die durchweg in der Unterhal-tungslektüre ihren Platz haben, ist ein biblisches Musical für Kinder ab sechs Jahre in Chor-und Theatergruppen erschienen. In diesem Buch befinden sich Lieder, Sprechtexte und Notenmaterial für eine 30-minütige Aufführung.  In sechs Szenenbildern und ebenso vielen Liedern begegnen die Kinder Sarah, deren Blick auf den Boden gewandt ist und die an dieser Last schwer trägt. Und sie erfahren, was geschieht als Jesus in Sarahs Leben tritt... Das Buch im lese- und musikerfreund-lichen Großformat ist bei Amazon erhältlich.

 

 

 

 

 

 

Liedergedicht

 

Heute Abend

die Last nicht mehr spüren,

die seit Wochen

meine Schultern niederdrückt

mit Gewichten,

wie Zentner schwer.

 

Nur wenige Stunden lang,

getragen wie auf Schwingen von Tönen

die mir sonst immer Abstand gewährten –

doch schon lange nicht mehr

ihren Dienst wie selbstverständlich tun.

 

Gesang, der wie ein frühlingsfrischer Krokus

seinen Kopf durch die schwere Erdkrume empor kämpft.

Lila leuchtend wie die Zeit des Fastens,

der Ankunft.

Musik, die mir Linderung verschafft

in dieser Zeit,

die mir so schwer zu schaffen macht.

 

Genuss, für eine Weile

Das Vergessen nicht zu spüren

sondern einfach vergessen – unbewusst.

So wiege ich mich – wie der Krokus – im Wind

zu den befreienden Klängen.

 

Es ist mir gelungen.

Wie einen lang ersehnten Sieg

trage ich die Lieder

noch in meinen Gedanken

vor mir her, wie einen Blumenstrauß,

mit zu mir nach Hause von diesem Fest.

 

Trotzdem kehrt die Schwere mit ihrem Verklingen

unaufhaltsam zu mir zurück – kriecht in mich hinein.

Sicher bin ich mir,

sie wird mich zurückerobern.

Aber nun bin ich mir auch gewiss,

dass ich ihr wieder entkommen kann.

 

Ich muss keine Kriege gegen sie gewinnen.

Heute Abend weiß ich es wieder:

Es genügt,

eine Schlacht nach der anderen

zu meinen Gunsten zu entscheiden.

 

Die Töne kehren zu mir zurück,

wenn es in mir

wieder Frühling werden darf.

Ich warte in der winterschweren, erstarrten Erde

auf die Musik

die mir Leben verheißt.

 

© Anja Ollmert